Was ist Demenz?

Als Demenz bezeichnet man alle Erkrankungsbilder, die mit einem Verlust der geistigen Funktionen wie Denken, Erinnern, Orientieren einhergehen.

Grundsätzlich ist zu unterscheiden zwischen primären und sekundären Formen der Demenz. Bei primären Demenzformen ist das Gehirn direkt erkrankt und diese hirnorganischen Erkrankungen sind nicht heilbar. Diese primären Demenzformen untergliedern sich in zwei Hauptgruppen: neurogenerative (hier ist die häufigste Form die Alzheimer Demenz) und vaskuläre Demenzerkrankungen (z.B. durch Durchblutungsstörungen oder Schlaganfälle).

Bei sekundären Demenzformen ist das Gehirn selbst nicht erkrankt, sondern reagiert nur darauf, dass andere Organe oder Körperfunktionen beeinträchtigt sind. Eine sekundäre Demenz kann etwa durch chronische Vergiftungszustände (z.B. Medikamente), Stoffwechselstörungen (z.B. Schilddrüsenunterfunktion), Organversagen (z.B. Niereninsuffizienz) oder Mangelzustände verursacht werden.

Zunächst ist besonders das Kurzzeitgedächtnis betroffen, später auch andere Gedächtnisleistungen. Der langsame Verlust des Gedächtnisses ist häufig mit Scham besetzt. Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen können nicht immer sicher mit ihrem Vor- oder Familiennamen benannt werden. Die Betroffenen verlegen Gegenstände, vergessen Verabredungen oder verlieren in ihren Erzählungen den roten Faden.

Die Problemlösung, das logische Denken, das Planen von Unternehmungen und das Organisieren werden schwieriger und gelingen immer weniger. Zahlen und die Uhrzeit verlieren ihre Bedeutung. Es fällt den Betroffenen immer schwerer, Handlungsabläufe zu entwerfen und durchzuführen. Die Handlungen geraten durcheinander, was zu Ärger, aber auch zum Rückzug führt.

Die örtliche und zeitliche Orientierung wird zu einem Problem, ebenso die Orientierung im Raum. Zunächst werden neue Wege nicht mehr gefunden und auch aus Unsicherheit vermieden. Später vergisst der Betroffene auch lange bekannte Wege und findet nicht mehr nach Hause.

Der sprachliche Ausdruck und das Sprachvermögen nehmen ab. Manchmal werden bekannte Namen des täglichen Lebens nicht sicher benannt oder mit falschen Bezeichnungen betitelt. Die Stimmung ist bisweilen ängstlich und ratlos, kann aber schnell in eine verbal aggressive Gemütslage umschlagen.

Vegetative und somatische Störungen bzw. Veränderungen zeigen sich in einem veränderten Schlaf-Wach-Rhythmus, einem zunehmenden Bewegungsdrang und häufig schlechterem Stoffwechsel, was vor allem bei der Ernährung und Medikamentenbehandlung von Bedeutung ist.